Theologe Prof. Dr. Jürgen Moltmann im Alter von 98 Jahren gestorben

Veröffentlicht am 5. Juni 2024

Am 3. Juni 2024 verstarb Prof. Dr. Jürgen Moltmann im Alter von 98 Jahren. Er war einer der bekanntesten und erfahrensten protestantischen Theologen Deutschlands und von 1957 bis 1963 als Professor für Systematische Theologie an der Kirchlichen Hochschule in Wuppertal tätig. Am 1. November 2022 wurde ihm dort die Ehrendoktorwürde verliehen.

„Die Kirchliche Hochschule Wuppertal spricht den Angehörigen ihr Beileid aus”, erklärt Rektor Prof. Dr. Markus Mühling. „Sie ist sich bewußt, dass die widerstände Theologie Jürgen Moltmanns äußerst wichtig zur Befruchtung der gegenwärtigen kirchlichen und gesellschaftlichen Lage ist.“

„Theologie der Hoffnung“ verschaffte Moltmann internationale Anerkennung

Moltmann, am 8. April 1926 in Hamburg geboren, gilt als einer der renommiertesten Theologen der Gegenwart. Das Studium der evangelischen Theologie begann er kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Ab 1952 arbeitete er als Pastor und Studierendenpfarrer, nach seinem Weggang aus Wuppertal war er an den Universitäten in Bonn und Tübinigen tätig.

Jenseits theologischer Fachkreise wurde Moltmann vor allem durch seine Bücher und die Kirchentage bekannt. 1964 erschien mit „Theologie der Hoffnung“ das Werk, das ihm internationale Anerkennung verschaffte. Anschließend folgten Publikationen wie „Der gekreuzigte Gott“ (1972), „Trinität und Reich Gottes (1980) und „Gott in der Schöpfung. Ökologische Schöpfungslehre“ (1985).

Moltmann begriff seine Theologie immer auch als politisch verantwortlich. Seine Grundeinstellung lautete: Wer hoffe, könne nicht schlafen. Hoffnung mache aktiv und wach. „Moltmanns Theologie zeigt transformative, zukunftsgestaltende Kraft genauso wie geistliche Tiefe“, würdigt Mühling Moltmanns Theologie. „Sie bietet daher viel, um die Herausforderungen der Überlebensprobleme unseres Planeten sowohl zu verstehen als auch in ihrem Licht handeln zu können.“