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Humanistischer Abend: Reuchlin und sein Weg von der jüdischen zur christlichen Kabbala

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Veröffentlicht am 14. Oktober 2022

Anlässlich des 500. Todestages von Johannes Reuchlin lädt die Kirchliche Hochschule Wuppertal in Zusammenarbeit mit anderen Bildungseinrichtungen zum dritten „Humanistischen Abend“ am 2. November 2022 von 19 bis 21 Uhr per Zoom ein.

Johannes Reuchlin (1455-1522) war Jurist im Dienst des württembergischen Grafen Eberhard im Bart und galt als der größte Griechisch- und Hebräisch-Gelehrte seiner Zeit nördlich der Alpen. Bekannt geworden ist er als Verteidiger und Retter der jüdischen Schriften im „Judenbücherstreit“ – jener Auseinandersetzung mit den Kölner Dominikanern, in denen er jüdische Handschriften und Drucke vor der Beschlagnahmung und Vernichtung durch das Feuer rettete. Als sein eigentliches Hauptwerk gilt aber die Schrift „Über die kabbalistische Kunst“ („De arte cabalistica“, 1517).

Was heißt eigentlich Kaballa?

In seinem Vortrag erläutert apl. Prof. Dr. Matthias Morgenstern von der Universität Tübingen, was Kabbala eigentlich heißt (Hebräisch: „Tradition“), wie jüdische Formen der Kabbala damals und heute aussehen und was „christliche Kabbala“ für Reuchlin bedeutete. Besonderes Interesse gilt dabei der Frage, ob das Unternehmen einer „christlichen Kabbala“  à la Reuchlin eigentlich legitim ist? Mit anderen Worten: Darf man als Christ (wie Reuchlin einer war) die Wahrheit der eigenen Religion mit Hilfe der Vorstellungen einer anderen Religion (hier des Judentums) darstellen und plausibel machen? Hat Reuchlin (er gilt vielen ja nicht ohne Grund als eine Art Vorkämpfer der Toleranz) nicht im Grunde das Judentum enteignet?

Interessierte sind zu diesem Vortrag herzlich eingeladen. Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an anmeldung@melanchthon-akademie.de oder per Telefon unter 0221 / 931803-0. Die Zoom-Einwahldaten werden am Nachmittag des Termins zugeschickt. 

Die Humanistischen Abende finden in Zusammenarbeit von Kirchlicher Hochschule Wuppertal mit der Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal, dem Evangelisches Forum Bonn, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Wuppertal e.V., dem Katholisches Bildungswerk Wuppertal/ Solingen /Remscheid und der Melanchthonakademie Köln statt.