Die Kirchliche Hochschule (KiHo) Wuppertal bietet im Winteresemester 2024/25 (16. Oktober 2024 bis 6. Februar 2025) zahlreiche digitale und hybride Lehrveranstaltungen, die es Zweit- und Gasthörer*innen sowie allen anderen Interessierten ermöglichen, Theologie an der KiHo auch aus der Ferne zu erleben.
Bildung kostet Geld. Wieviel Bildung können sich Kirchen überhaupt noch leisten? Diese Frage wird immer drängender. Angesichts einer unsicherer und komplexer werdenden Welt könnte auch umgekehrt gefragt werden: Können sich Kirchen überhaupt leisten, auf Bildung zu verzichten?
Die Ringvorlesung will zum gemeinsamen Nachdenken über zukunftsfähige theologische Bildung für Studierende, für Haupt-, Neben- und Ehrenamtliche anregen. Welche theologische Bildung brauchen Menschen, die in der Kirche wirken, damit sie (meistens) fröhlich und sprachfähig, kompetent und beweglich bleiben? Die Vorlesungen eröffnen Perspektiven von der Antike über die Bibel durch die Kirchengeschichte, von der Systematik über die Praktische Theologie bis in kirchliche Praxisfelder. Interessierte sind herzlich eingeladen, an einzelnen Vorlesungen teilzunehmen oder die ganze Bildungslandschaft miteinander zu durchwandern.
jeweils montags 19.15 bis 21.00 Uhr per Zoom
Die Teilnahme ist kostenfrei und ohne Einschreibung möglich. Interessierte erhalten die Zugangsdaten nach Anmeldung bei bernadette.huenninghaus@kiho-wuppertal.de (Stichwort: „Anmeldung Ringvorlesung“) per E-Mail.
Datum / Format | Thema | Referent*in |
21.10.2024 / Zoom | …und lehrt sie, alles, was ich euch aufgetragen habe, zu tun (Mt 28,20) | Prof'in. Dr. Claudia Janssen, KiHo Wuppertal |
28.10.2024 / Zoom | Theologische Bildung für eine Kirche, die auf Sicht fährt | Pfr. Dr. Holger Pyka, Studienleiter Predigerseminar Wuppertal |
04.11.2024 / Hybrid | Griechische Polis-Religion in Erziehung und Alltag: Ein Paradigma antiker Praxis, heutiger Relevanz und künftiger Perspektiven für das Studium der Theologie? | Prof. Dr. Knut Usener, KiHo Wuppertal |
11.11.2024 / Zoom | Hören, Schreiben, Feiern. Bildung im Buch Deuteronomium | Prof'in. Dr. Michaela Geiger, KiHo Wuppertal |
18.11.2024 / Zoom | „Die Toren sprechen – es ist kein Gott.“ Aspekte christlicher Verantwortung für die „Bildung“. | Dr. Jochen Denker, Pfarrer der Ev.-reformierten Gemeinde Wuppertal-Ronsdorf |
25.11.2024 / Zoom | Nur ein Traum von Liebe und Gerechtigkeit? Glauben leben unter den Bedingungen eines erudierenden Sozialstaates | Dr. Sabine Federmann, Direktorin der Diakonie Wuppertal |
02.12.2024 / Zoom | Wer kauft so was? Zur Kommerzialisierung Theologischer Bildung | Prof Dr. Konstanze Kemnitzer, KiHo Wuppertal |
16.12.2024 / Zoom | "Reformation und Bildung. Hilfreiches Erbe oder verstaubte Altlast" | Prof. Dr. Nicole Kuropka, KiHo Wuppertal |
06.01.2025 / Hybrid | Heimat der Differenz. Unique selling points akademischer Theologie | apl. Prof. Dr. Joachim von Soosten, KiHo Wuppertal |
13.01.2025 / Zoom | „Nicht Gefäße füllen, sondern ein Feuer entfachen“. Theologie als Bildung | Prof. Dr. Markus Mühling, KiHo Wuppertal |
20.01.2025 / Zoom | noch offen | Dr. Isabel Schneider-Wölfinger, Direktorin des Pädagogisch-Theologischen Instituts (PTI) der Evangelischen Kirche im Rheinland |
27.01.2025 / Zoom | Spirituell-theologische Bildung von Mensch zu Mensch mittels biografischer Lebenspanoramen | PD Dr. Andrea Gorres, Leverkusen |
03.02.2025 / Zoom | „Globalizing Theology – Interkulturelle und interreligiöse Kompetenzen als Bildungsziele in Theologie und Kirche“ | PD Dr. Stefan S. Jäger, Johanneum Wuppertal |
Das Format der „Studienwochen“ an der KiHo Wuppertal folgt der Idee, den normalen Lehrbetrieb für eine Woche zu unterbrechen und als ganze Hochschule (Lehrende und Studierende) an einem gemeinsamen Thema zu arbeiten, das sich aus verschiedenen Perspektiven der Theologie und angrenzender Wissenschaften betrachten lässt. Die Studienwoche wird vollständig in Präsenzform durchgeführt. Die Vorträge am Vormittag sind hybrid und werden auch digital übertragen. Ein Überblick über die Studienwochen und ihre Themen seit 2002 findet sich hier.
Montag, 9. Dezember 2024, 9.00 Uhr, bis Freitag, 13. Dezember 2024, 13.00 Uhr
Die „Barmer Theologische Erklärung“ stellt einen Schlüsseltext der Evangelischen Theologie und ihrer politischen Dimension im 20. Jahrhundert dar. Die sechs Barmer Thesen im Zusammenhang der „Ersten Reichsbekenntnissynode in Wuppertal-Barmen“ gehören zum Traditionsgut des deutschen Protestantismus. Die Barmer Theologische Erklärung bildet ein Musterbeispiel dafür, wie sehr die Kirche in ihrer Frage, was Kirche zur Kirche macht und in welches Verhältnis Staat und Kirche zu setzen sind, auf auskunftssolide Theologie angewiesen ist und bleibt.
Traditionsgut und Erbe im Rahmen einer „Erinnerung“ an die Barmer Theologische Erklärung sind nicht einfach und wie selbstverständlich da. Ein Erbe der Gegenwart aufzuschließen, bedeutet, dass es erst einmal in seiner Bedeutsamkeit wiederentdeckt, repariert, kuratiert, vermittelt und damit unter neuen und anderen historischen, gesellschaftlichen und politischen Bedingungen angeeignet werden kann. Schlüsseltexte, Traditionsgüter, Musterbeispiele wie die „Barmer Theologische Erklärung“ sind mit analytischer und interpretatorischer Arbeit verbunden. Diese Arbeit besteht in kirchenhistorischer Hinsicht vor allem darin, dass die Barmer Thesen in ihrem zeitgeschichtlichen Kontext weiterhin verstanden und vermessen werden müssen (konsequente Historisierung) – und was nicht beim Namen genannt wurde, aufgedeckt werden muss.
In systematisch-theologischer Hinsicht besteht die Arbeit darin, dass die Barmer Thesen einen Leitfaden theologischer Auskunftskompetenz bilden, der weiterhin und jenseits theologischer Besserwisserei für den christlichen Glauben im Gottesbedenken der Gegenwart aus gleich mehrfachen „Zeitenwenden“ bedacht und präzisiert sein will: Das betrifft vor allem die Frage nach der Autorität der Schrift im Rahmen einer Hermeneutik der Schrift, Grundfragen der Christologie, die blutgetränkte Verwicklung des Christentums in den Antisemitismus, die Herausforderungen der politischen Ethik heute und Fragen der Verbindlichkeit von Bekenntnissen im Bekenntniseifer der ideologisierten Gegenwart. Wie ist also der Zusammenhang von Theologie und der Institution Kirche im Herz der Widersprüche der Welt, damals und ganz anders heute zu denken? Und hat kann aus der Erinnerung an Barmen für die drängenden aktuellen Problemlagen gelernt werden.
Das detaillierte Programm erscheint voraussichtlich am 18. Oktober 2024 und wird an dieser Stelle veröffentlicht.
Um auch theologisch Interessierten einen Einblick in das Lehrangebot der KiHo Wuppertal zu geben, werden im Wintersemester 2024/25 ausgewählte Vorlesungen per Zoom live oder aufgezeichnet (asynchron) übertragen.
Die Teilnahme an den Vorlesungen setzt eine Erst-, Zweit- oder Gasthörerschaft an der KiHo Wuppertal voraus. Alle Informationen und Antragsformulare dazu finden sich hier.
Die Links zu den Vorlesungen erhalten Sie nach Ihrer Einschreibung über die Lernplattform Moodle. Für die Vorlesung “Von den Kirchenvätern bis zur feministischen Theologie – Überblick über 2000 Jahre Kirchengeschichte” gelten besondere Regeln (siehe unten).
Detaillierte Informationen zu allen Lehrveranstaltungen finden Sie im Vorlesungsverzeichnis in der Rubrik Wintersemester 2024/25 -> Kommentare.
Termin / Veranstaltungs-ID | Dozent*in | Thema |
Dienstags, 11.15 bis 13.00 Uhr / 202420600 | Prof. Dr. Konstanze Kemnitzer: | Alltags-Phänomene der christlichen Kulturpraxis und ihre wissenschaftliche Erforschung – Einführung in die Praktische Theologie |
Mittwochs, 11.15 bis 13.00 Uhr / 202420200 | Prof. Dr. Claudia Janssen | Das Matthäus-Evangelium |
Mittwochs, 19.00 bis 20.45 Uhr (zusätzliche Blockveranstaltung am 19.10.2024) / 202420205 | apl. Prof. Dr. Andreas Bedenbender | Lehrhaus zum Markusevangelium |
Donnerstags, 11.15 bis 13.00 Uhr / 202420100 | Prof. Dr. Michaela Geiger | Das Buch Hiob |
Donnerstags, 11.15 bis 13.00 Uhr / 202420501 | PD Dr. Stefan Jäger | Ethik der Religionen |
Donnerstags, 20.00 bis 21.30 Uhr / 202420400 | Prof. Dr. Markus Mühling | Gotteslehre |
per Zoom und per Videoclips * / 202420300 | Prof. Dr. Nicole Kuropka / Prof. Dr. Bauer | Von den Kirchenvätern bis zur feministischen Theologie – Überblick über 2000 Jahre Kirchengeschichte |
* Diese Vorlesung findet online und in Kooperation mit der Universität in Köln statt. Die erste Einheit am 7. Oktober von 16.00 bis 17.30 Uhr ist eine synchrone Zoom-Videokonferenz. Die folgenden Einheiten werden als asynchrone Onlinevorlesung in der Form von Videoclips wöchentlich in der digitalen Plattform ILIAS eingestellt, die an der Universität Köln verwendet wird. Die Videoclips können über ILIAS jederzeit gestreamt werden.
Für Studierende der KiHo Wuppertal wird es einen Zugang für ILIAS geben, der den Studierenden, die sich durch eine E-Mail an Frau Johanna Herbst (johanna.herbst@unikoeln.de) angemeldet haben, zeitnah mitgeteilt wird. Gleiches gilt für den Link, der die Teilnahme an der Zoom-Videokonferenz am 7. Oktober ermöglicht.
Als Zweithörer*innen können sich Studierende einschreiben, die ihre Immatrikulation als Ersthörer*innen an einer anderen Universität nachgewiesen haben und die an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal studienrelevante Leistungsnachweise erwerben wollen. Die Zweihörerschaft an der KiHo Wuppertal ist kostenfrei.
Als Gasthörer*innen können sich alle Personen einschreiben, die Interesse an theologischen Veranstaltungen haben. Die Gasthörerschaft an der KiHo Wuppertal kostet 100 Euro pro Semester. Für Mitglieder des Fördervereins der KiHo Wuppertal reduziert sich dieser Betrag auf 75 Euro.
Alle Informationen und Antragsformulare zur Zweit- und Gasthörerschaft an der KiHo Wuppertal finden sich hier.