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Erfolgreiche Promotion zu Georg Friedrich Händels Chorwerk “Messiah”

Bild zum Beitrag Erfolgreiche Promotion zu Georg Friedrich Händels Chorwerk “Messiah”

Dr. Marybeth Hauffe



Veröffentlicht am 17. April 2024

Die von Dr. Marybeth Hauffe vorgelegte Dissertation „The Text of Handels Messiah: A time capsule of early-modern textual criticism” wurde mit dem hat mit dem Prädikat “magna cum laude” bewertetet. Womit hat sich die Theologin in dieser wissenschaftlichen Arbeit beschäftigt?

Georg Friedrich Händels Messiah, oft als das beliebteste Chorwerk der Welt bezeichnet, ist eine besondere Art von Oratorium. Sein Libretto besteht allein aus Bibeltexten – keine Zwischenarien oder Choräle – also, ohne zeitgenössische interpretative Prosa – so zeitlos wie die Heilige Schrift selbst. Mit einem Problem. Der Text weicht an 27 Stellen vom King-James-Bibeltext ab. Warum? Wissenschaftler der letzten 25 Jahren haben auf anti-judaistische Motive hingedeutet – der Hallelujah-Chorus soll angeblich das Unglück des jüdischen Volkes bejubeln, insbesondere die Zerstörung des Zweiten Tempels im Jahre 70 CE.   

Marybeth Hauffes Dissertation, The Text of Handel’s Messiah: A time capsule of early-modern textual criticism, widerlegt diese Anschuldigungen. Ihre Forschungsergebnisse zeigen, dass die Abweichungen ein Produkt der früh-modernen Textkritik sind. Bis auf Änderungen in Person oder Tempora sind alle Varianten durch Codex Alexandrinus und die Peschitta belegt, diejenigen aus dem Alten Testament sogar im überwiegenden Einklang mit jüdischer Bibelübersetzungs- und Kommentarpraxis, diejenigen aus dem Neuen Testament mit Übersetzungsmethoden von Zeitgenossen, die die heutige Wissenschaft als philosemitisch betrachtet. Die Worte Messiahs wirken modern – 200 Jahre ihrer Zeit im voraus. Und sie sind schön. Sie lassen uns Höheres besingen: Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.