Veröffentlicht am 4. August 2022
Wie lässt sich mit Hilfe von Instagram, TikTok & Co neuer Nachwuchs für die Gemeindearbeit, den Religionsunterricht oder das Theologiestudium gewinnen und wie kann Theologie in virtuellen Welten leben? Praktische Antworten auf diese strategisch wichtige Frage können Studierende an der Kirchlichen Hochschule ab dem kommenden Wintersemester im Rahmen von offiziellen Lehrveranstaltungen entwickeln und mit theoretischen Reflexionen verbinden.
Soziale Medien wie Instagram, Tiktok & Co spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, die Aufmerksamkeit von Jugendlichen zu gewinnen. Wie aber gelingt es, den digital vermittelten Kontakt mit mehr oder weniger kirchenaffinen Jugendlichen aufzubauen und zu pflegen? Und wie lassen sich diese Zielgruppen zur realen Mitwirkung an Gemeindearbeit und Religionsunterricht oder gar zu einem Theologiestudium bewegen? Und wie ist das Evangelium in der Virtualisierung der Lebenswelten überhaupt erlebbar? „Für Pfarrer*innen, Religionslehrer*innen und andere Führungskräfte im kirchlichen Umfeld wird es strategisch wichtig sein, praktikable Antworten auf diese Fragen zu finden“, sagt Prof. Dr. Konstanze Kemnitzer, Inhaberin des Lehrstuhls für Praktische Theologie und Rektorin der Kirchlichen Hochschule Wuppertal. „Deshalb bieten wir offizielle Lehrveranstaltungen zu diesen Themen ab dem kommenden Wintersemester an.“
Die Lehrveranstaltungen sollen grundlegende Kenntnisse über die technischen, rechtlichen und redaktionellen Aspekte von Sozialen Medien und virtuellen Welten vermitteln. Vor allem aber sollen sie praktische Handlungshilfen bieten. Wie lassen sich Posts, Podcasts oder Videos gezielt produzieren und veröffentlichen? Welche Ressourcen werden dafür benötigt? Wie lässt sich die Wirkung messen?
„Uns ist es wichtig, virtuelle Welten als Lebensräume der Menschen zu begreifen und den Kulturwandel der Virtualisierung im theologischen Arbeiten zu verankern“, sagt Kemnitzer. Die Spannbreite reiche dabei von der wissenschaftlich-theoretischen Reflexion digitaler Kommunikation und virtueller Welten bis hin zum lösungsorientierten Werkstattkonzept. „In den sozialen Medien, digitalen Möglichkeiten und virtuellen Räumen gibt es keine Patentrezepte für Erfolg. Wir wollen unsere Studierenden daher ermutigen, verschiedene Ansätze zu entwickeln und unmittelbar in der Praxis zu testen.“